Übersetzung und Lokalisierung medizinischer Software
Softwarelokalisierung: Herausforderungen bei technisch hochkomplexen Projekten

Kurzer Überblick
Seit über 50 Jahren ist Oxford Instruments einer der führenden britischen Hersteller wissenschaftlicher Instrumente und Geräte in den Bereichen Nanotechnologie und Industrieprodukte. Der Geschäftsbereich NanoAnalysis bietet die weltweit populärsten Lösungen für Materialcharakterisierung und Nanofertigung mit unterschiedlichsten Mikroskopen. CPSL unterstützt Oxford Instruments NanoAnalysis seit 2011 bei der Lokalisierung der Software und der Hilfe dateien in mehrere Sprachen, damit das Unternehmen seine Produkte auch außerhalb Großbritanniens erfolgreich vermarkten kann.
Produktlokalisierung – eine echte Herausforderung
CPSL hat das Aztec Mikroanalysesystems von Oxford Instruments einschließlich aller Updates: die Hilfe dateien in zehn Sprachen, die Software in zehn Sprachen. Bisher wurden 3,1 Millionen Wörter übersetzt. Eine der größeren Herausforderung war die Tatsache, dass der Kunde das Softwarepaket MadCap Flare für das Management der übersetzten Dateien nutzt. Aber CPSL hat die Herausforderung angenommen! Hilfe dateien bedürfen meist umfangreicher Vorbereitung und der Übersetzungsdienstleister muss genau verstehen, in welcher Form der Kunde die lokalisierten Dateien benötigt. (Dies gilt auch für die Software-Projekte, die CPSL mithilfe von Passolo übersetzt und liefert.) Darüber hinaus arbeiten nur wenige der Übersetzer, die die erforderlichen Qualifikationen und Erfahrungen für dieses Projekt mitbringen, mit Flare.
Der Kunde hatte einen konkreten Workflow erstellt, in den sich CPSL und die Linguisten einpassen mussten. Gleichzeitig müssen sie natürlich effizient arbeiten, ihren eigenen Prozessen folgen und die eigenen Qualitätsstandards einhalten
Die Einrichtung der linguistischen und technischen Teams, die Konzeption und Umsetzung effizienter Prozesse und reibungsloser Workflows – das waren komplexe und zeitaufwendige Aufgaben. Die Mühe hat sich jedoch ausgezahlt: Die Prozesse bewähren sich täglich aufs Neue und funktionieren auf beiden Seiten reibungslos.
Unser Beitrag
Zunächst analysierte CPSL die früheren Projekte für den Kunden. Welche Daten und Anweisungen waren damals (2011) gegeben worden, hatte der Workflow Lücken und wie wurden die Translation Memories in die Systeme des Kunden eingepflegt? Nachdem Problemquellen wie fehlende Übersetzungen, Doppeleinträge oder Mehrfachübersetzungen desselben Begriffs identifiziert und beseitigt waren, entwickelte CPSL gemeinsam mit dem Kunden für die künftigen Projekte einen Workflow, der die „alten“ Probleme von vorneherein ausschloss. Darüber hinaus erstellten CPSL und Oxford Instruments gemeinsam einen linguistischen Styleguide, der die sprachliche Qualität des Endprodukts verbessern sollte, u. a. kürzere Sätze, direkte Ansprache, möglichst wenige Wiederholungen, Vermeidung von Passivkonstruktionen in bestimmten Sprachen, z. B. Chinesisch. Auch wurden mehrere TMs in eines pro Sprachpaar zusammengefügt. Diese akribische Vorbereitung des Workflows hat zu nachhaltig positiven Ergebnissen geführt:
- Eine umfangreiche Prüfung der Dateien im Flare-Projekt, damit nur Dateien mit zu übersetzendem Content in das Studio-Projekt übernommen werden.
- Vor der Übertragung in das Studio-Projekt müssen die Verweise im Flare-Projekt ggf. unterdrückt werden. Im Code der Dateien werden Kommentare zu den unterdrückten Verweisen eingefügt.
- Erstellung einer Liste der zu übersetzenden Dateien, deren Richtigkeit vom Kunden bestätigt wird.
- CPSL bereitet die Dateien in Studio vor, führt eine Vorübersetzung durch und analysiert die Dateien anhand der TMs, die der Kunde für das konkrete Projekt zur Verfügung gestellt hat.
Dann werden die Dateien übersetzt, lektoriert und Korrektur gelesen. Nach der linguistischen Qualitätsprüfung wird die Originalstruktur wiederhergestellt. Dann werden sie in Flare kompiliert und eine PDF-Datei wird erstellt. CPSL liefert normalerweise eine PDF-Datei (das Ergebnis der Flare-Kompilierung), die komplette Struktur, einschließlich der übersetzten Dateien, sowie eine zweisprachige TMX-Datei mit Original und Übersetzung.
Ergebnisse, ROI und Pläne für die Zukunft
Der Schlüssel zum Erfolg des Workflows zwischen Oxford Instruments und CPSL ist das gegenseitige Zuhören. Das hat es uns ermöglicht, Lösungen für unser gemeinsames Ziel zu entwickeln: die erfolgreiche Lokalisierung der Software und der Hilfe-Dateien der Aztec-Produkte. Nur durch die enge Zusammenarbeit von CPSL mit Oxford Instruments konnte eine produktive und vertrauensvolle Lokalisierungspartnerschaft entstehen. CPSL konnte kreative und tragfähige Lösungen anbieten, z. B.:
- Die Bereinigung von Translation Memories, einschließlich Entfernung von Doppeleinträgen.
- Die Einhaltung des Kundenbudgets. Dies konnte. z. B. durch die Vorbereitung der Dateien erreicht werden, sodass 100%-Matches nicht in Rechnung gestellt warden müssen.
- Die Erstellung von Glossaren und deren Genehmigung durch den Kunden.
- Termintreue, Budgettreue, keine Probleme im Workflow. Kurz: Der Kunde kann sich darauf verlassen, dass CPSL seine Erwartungen erfüllt.