Eine eigene Website ist für Unternehmen heute praktisch eine Selbstverständlichkeit. Die Lokalisierung in verschiedene Sprachen kann dabei eine einfache Möglichkeit sein, neue Märkte zu erschließen. Allerdings ist die Übersetzung Ihrer Website in die Sprache Ihrer Zielgruppe nur einer von mehreren Faktoren, die Sie berücksichtigen sollten. Firstscribe zufolge weisen mehr als 99% aller Websites Mängel bei der Web-Zugänglichkeit auf. In diesem Beitrag erfahren Sie, was man unter Web-Zugänglichkeit versteht, warum sie so wichtig ist und wie wir sie sicherstellen können.
Man kann sich kaum noch vorstellen, dass sich ein Unternehmen ernsthaft darüber Gedanken macht, ob es eine Website benötigt. Die eigene Website gilt als selbstverständlich. Für die eigentliche Erstellung der Website gibt es verschiedene Möglichkeiten. Manche Unternehmen setzen auf eigene Entwickler, die sich um die Erstellung kümmern, andere bevorzugen kostenlose Web-Content-Plattformen, und wieder andere entscheiden sich für die professionelle Arbeit externer Experten. Mit der Unterstützung durch einen Sprachdienstleister kann die Website zielgruppenorientiert an den Start gebracht werden, sodass geschäftliche Potenziale, die Besucher und Leads in den verschiedenen Sprachen bieten, bestmöglich genutzt werden. Einige Unternehmen wenden sich jedoch auch an professionelle Übersetzer.
Eine mehrsprachige Website erscheint naheliegend, wenn Sie international expandieren wollen. Eine Lokalisierung in verschiedene Sprachen kann für die Erschließung ausländischer Märkte äußerst nützlich sein, sofern die Arbeit von Fachleuten ausgeführt wird, die auf mehreren Ebenen einschlägige Erfahrung nachweisen können. Die Bereitstellung einer Unternehmens-Website in mehreren Sprachen ist ein großer Schritt nach vorne. Aber auch die Zugänglichkeit für alle Besucher – unabhängig von ihrem sprachlichen Hintergrund – ist ein wichtiger Gesichtspunkt.
„Web-Zugänglichkeit“ bedeutet, dass der Zugriff auf einen Webdienst oder Inhalt für alle Benutzer möglich ist, und zwar so, dass die Schnittstelle zwischen der Website und ihren potenziellen Nutzern vollständig frei von Barrieren ist. Nach den Grundsätzen der Barrierefreiheit sollten Websites, die nach konkreten Richtlinien erstellt und fachgerecht gestaltet und entwickelt werden, allen Benutzern gleichberechtigten Zugang bieten, sodass ihnen die Informationen und Funktionen der Website zugute kommen.
Das World Wide Web Consortium, auch als W3C bekannt, definiert sich auf der Website w3.org als Gemeinschaft, die sich der Aufgabe stellt, das riesige Potenzials des World Wide Web vollständig zu entfalten. Das W3C beschäftigt hauptberufliche Mitarbeiter und wird zudem durch seine Mitglieder und durch Beiträge aus der Öffentlichkeit unterstützt. Dabei geht das W3C ähnlich vor wie ein Normungsausschuss und orientiert sich an den Prinzipien „Web für alle“ und „Web auf allen Systemen“. Mit der Web Accessibility Initiative (WAI) hat das W3C ein eigenes Programm für die Web-Zugänglichkeit aufgelegt, das sich auf die kontinuierliche Verbesserung der Web-Zugänglichkeit konzentriert: die Bereitstellung von Webinhalten jeglicher Art für jeden Benutzertyp, einschließlich Menschen mit Behinderungen und Menschen, für die die Nutzung des Internets erschwert ist.
Die Ergebnisse der WAI-Arbeit für die W3C-Zugänglichkeit sind in den Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) zu finden, einer Reihe von Regeln und Empfehlungen, um für alle Benutzer zugängliche Websites und somit einen Standard für die Zugänglichkeit zu schaffen. Zu diesem Zweck hat die Organisation zudem einen W3C-Validator entwickelt, mit dem überprüft werden kann, ob eine Website den W3C-Standards entspricht, und was getan werden kann, um sie für jeden Benutzer vollständig zugänglich zu machen. Diese 2008 veröffentlichten Richtlinien, bekannt als WCAG oder in der neuesten Version als WCAG 2.0, werden von zwei renommierten CMS-Anbietern als Standard für die Barrierefreiheit empfohlen: WordPress, dem quelloffenen Content-Management-System auf Basis von MySQL und PHP, und Hubspot, das ein CMS mit Webanalyse- und Marketing-Tools kombiniert, die bei der Umsetzung von Inbound-Marketingstrategien helfen.
Was sind also die wichtigsten WCAG-Richtlinien und welche Faktoren sind bei der Erstellung einer voll funktionsfähigen Website zu beachten, damit sie jedermann zugänglich ist? Werfen wir einen Blick auf die Empfehlungen des W3C-Konsortiums:
- WahrnehmbarkeitNach diesem Grundsatz sollten alle Arten von Webinhalten so erstellt und strukturiert werden, dass eine für alle Nutzer wahrnehmbare Darstellung möglich ist. Nicht alle Inhalte auf einer Website sind textbasiert. Das ist zum Beispiel für sehbehinderte Nutzer von Bedeutung. Sie verwenden in der Regel Screenreader: Alle nicht-textuellen Inhalte einer Website sollten daher eine Textalternative haben, damit sie vollständig zugänglich sind. Wenn wir Bilder, Videos, Symbole und Schaltflächen mit einer textbasierten Alternative hinterlegen, verbessern wir die Nutzererfahrung von Menschen mit Sehbehinderungen. Sie können Inhalte durch den zusätzlichen Kontext besser verstehen. Technisch gesehen ist dies sehr einfach, indem dem Nicht-Text-Inhalt ein so genanntes „alt-Attribut“ hinzugefügt wird, wie dies z.B. auf der Website von Yoast erläutert wird. Dies verbessert die Web-Zugänglichkeit für Nutzer mit Behinderungen. Der Text des „alt attribute“ erscheint allerdings auch dann, wenn ein Bild nicht vollständig geladen wird und ist wichtig für die SEO-Optimierung einer Website. Eine der wichtigsten Empfehlungen bei der Codierung ist die Verwendung von beschreibendem Text und von Codiersystemen, die repetitive Bestandteile der Seite überspringen.
- BedienbarkeitDer zweite Punkt betrifft die Bedienbarkeit von Benutzeroberflächenelementen und die Navigation. Benutzer sollten die Website über eine Tastatur oder ein ähnliches Gerät bedienen können. Dies bedeutet nicht, dass Websites auf eine Bedienbarkeit mit der Maus oder anderen Eingabegeräten verzichten sollen. Vielmehr sollte bei der Entwicklung darauf geachtet werden, dass zusätzlich auch eine Bedienung per Tastatur möglich ist.
- VerständlichkeitDie dritte Empfehlung der WCAG bezieht sich darauf, dass alle Informationen, die durch eine Website und ihre Navigationsfunktionen bereitgestellt werden, unmittelbar verständlich sein sollen, um für jedermann zugänglich zu sein. So sollen Texte zum Beispiel auch schon rein optisch gut lesbar sein. Es sollte auf ausreichenden Kontrast zwischen Textfarbe und Hintergrundfarbe geachtet werden und der Text selbst sollte kohärent formuliert sein. Wörter und Sätze auf einer Website müssen erkennbar in der Sprache ihrer Nutzer abgefasst sein und den Regeln der menschlichen Sprache entsprechen.
Wenn Sie selbst keine Fremdsprachen beherrschen, ist es ratsam, einen Sprachdienstleister zu betrauen, der sich auf die Lokalisierung von Websites und SEO spezialisiert hat. Er ist am besten in der Lage, diesen speziellen Aspekt der Web-Zugänglichkeit zu unterstützen: Eine gut übersetzte und zugängliche Website kann Ihnen helfen, Besucher zu gewinnen und in den Suchergebnissen der meisten Suchmaschinen weit vorn platziert zu werden.
- Beständigkeit. Nach diesem Grundsatz müssen Inhalte so beständig sein, dass sie von mehreren Benutzeragenten interpretiert werden können. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Unterstützungstechnologie. Ihre Online-Inhalte müssen konkreten Regeln folgen, damit sie von Technologien erfasst werden können, die für Nutzer mit Behinderungen entwickelt wurden. Beispielsweise wird in den WCAG-Empfehlungen darauf hingewiesen, dass Elemente vollständige Start- und End-Tags aufweisen müssen und keine doppelten Attribute enthalten dürfen.
Für den Fall, dass Sie sich noch immer im Unklaren sind, ob Sie Ihre Website zugänglich machen möchten, hat der W3C-Ausschuss vier Vorteile herausgestellt, die für eine konsequente Zugänglichkeit sprechen. Der W3C-Ausschuss betont dabei insbesondere die folgenden Möglichkeiten:
- Innovationen vorantreiben Wenn Sie Produkte und Dienstleistungen barrierefrei gestalten und somit zugänglich machen, lassen sich Probleme vermeiden.
- Markenimage verbessern Ein Bekenntnis zur Barrierefreiheit im Internet ebnet den Weg zur einer hohen Markenbekanntheit und zu einem größeren Publikum.
- Marktpräsenz ausbauen Nach den vom W3C veröffentlichten Zahlen liegt der globale Markt für Nutzer mit Behinderungen bei rund 1 Milliarde Menschen, was einer Kaufkraft von mehr als 6 Billionen Dollar entspricht.
- Rechtliche Risiken mindern Heute bestehen in vielen Ländern Vorschriften für die digitale Zugänglichkeit, an die Sie sich gegebenenfalls halten müssen.
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